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Glaubenstag der Senioren
Auch Oma braucht mal Zeit für sich

Ideen für Gruppenstunden und Bausteine zur Gestaltung eines Gottesdienstes bietet die neue Arbeitshilfe des Bistums für den „Glaubenstag der Senioren". Einem Praxistest wurde diese bei der Mariä-Lichtmess-Feier der Seniorengruppe in Hagen unterzogen. Sanfte Klänge untermalen die Atmosphäre. Valentina Berger, die den Gottesdienst am Klavier und mit ihrer geschulten Stimme begleitet, spielt einige Melodien, während die 90 Gäste aus beiden gemeindlichen Seniorengruppen in St. Martinus und Mariä Himmelfahrt eintreffen. Viele Besucher kennen sich und freuen sich auf einen schönen Nachmittag.

Nicht die Kirche, sondern der Gemeindesaal ist Ort des Geschehens. Dieser wurde von den ehrenamtlichen Leitungsteams liebevoll hergerichtet: Eine Hälfte des großzügigen Raumes ist für die Eucharistiefeier gestaltet, die andere als gemütlicher Treffpunkt zum Klönen danach bei Kaffee und Kuchen. Als Altar dient ein mit weißem Tuch bedeckter Tisch, auf dem eine große Kerze leuchtet und ein Strauß gelber Tulpen schon Frühlingsflair versprüht.

Auf den Stühlen, die davor in mehreren Reihen im Halbkreis aufgestellt sind, liegt für alle Teilnehmer eine Ansichtskarte mit dem dekorativ gedruckten Motto des Glaubenstages 2017: „Liebe braucht geschenkte Zeit“. Die Worte stammen von Papst Franziskus aus seinem nachsynodalen Schreiben „Amoris laetitia“ – Freude der Liebe.

Diesen Titel trägt auch die 54 Seiten starke Arbeitshilfe des Bistums. Jedes Jahr, bereits seit 1995, kommt eine neue Informationsmappe heraus. Immer zum „Glaubenstag der Senioren“. Dieser wird im gesamten Bistum in vielen Gemeinden rund um den 2. Februar gefeiert – dem Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund auch „Mariä Lichtmess“ genannt. Im Evangelium geht es um Simeon und Hanna (Lukas 2, 22-40). Die hochbetagten Propheten erkennen in dem kleinen Jesuskind 40 Tage nach seiner Geburt den Messias als Licht und Heil für alle Menschen.

„Wir wollen mit unserer Arbeitshilfe vor allem die Ehrenamtlichen unterstützen“, sagt Christiane van Melis. Sie ist Diözesanreferentin für die Seelsorge für ältere Menschen. Neben den Bausteinen für den Gottesdienst finden sich  in dem Heft dieses Mal auch Anregungen für Aktivitäten in Gruppenstunden, die das ganze Jahr über genutzt werden können. Zudem lohnt sich das Stöbern in den Impuls- und Segenstexten sowie in den Tipps für Bildungsangebote vor Ort.

Das Licht Jesu weitertragen in die Welt

Kaplan Markus Brinker aus Hagen, der die Messe zelebriert, weiß geschickt mit der Arbeitshilfe umzugehen. In großen Teilen richtet er sich nach den Vorschlägen für den Gottesdienst. Etwa, was die Auswahl der Lieder, der Lesung oder der Fürbitten betrifft. Doch in der Predigt geht er seinen eigenen Weg. „Die vorgeschlagene Geschichte erschien mir zu lang“, erklärt er später. Darum habe er sich von den sogenannten biografischen Impulsfragen weiter hinten in der Mappe inspirieren lassen. Damit gelingt sogar im Gottesdienst der Dialog mit den anwesenden Senioren.

„Sie haben alle sicher viel Zeit, darum beneide ich sie ein wenig“, gibt der Kaplan offen zu und schaut in die ihm zugewandten Gesichter. Manche Senioren nicken, andere schütteln den Kopf. „Selbst im Alter ist es hektisch?“, hakt der Geistliche nach. „Was machen Sie denn die ganze Zeit?“ Er ermuntert die Teilnehmer zum Gespräch mit dem Sitznachbarn über verschiedene Fragen: „Wie verbringe ich meinen Tag? Was tue ich mit mir geschenkter Zeit?“ Nach ein paar Minuten des Austausches wird es ruhiger im Saal.

Der Kaplan lässt sein Mikrofon herumgehen und einige Senioren zu Wort kommen. „Nach dem Tod meiner Frau fiel ich in ein tiefes Loch“, berichtet ein älterer Herr. „Meine Nachbarn haben mich aufgebaut und mir sehr geholfen.“ – „Man braucht manchmal Zeit für sich“, fügt eine Seniorin hinzu, „und muss auch als Oma mal ,Nein’ sagen können, wenn das Aufpassen zu viel wird.“ Und in der dritten Wortmeldung heißt es: „Früher habe ich für meine Kinder gekocht und gewaschen, jetzt macht das meine Tochter für mich. Alleine würde ich es nicht schaffen.“

„Liebe braucht geschenkte Zeit – ob wir sie geben oder empfangen“, resümiert Brinker und reicht Kerzen an die Besucher: „Wir sollten jedoch stets darauf bedacht sein“, meint er abschließend, „unsere Zeit nicht nur für uns selber, sondern auch für den Nächsten zu investieren. Egal, ob ich ihn mag oder nicht mag, ob es Streit gab oder gibt. Es lohnt sich, sich auszusöhnen und das Licht Jesu weiterzutragen in die Welt.“

Heike Sieg-Hövelmann / Kirchenbote





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