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Christinnen und Christen sind gesalbte Menschen –
nicht angeschmierte.

Die sieben Sakramente feiern wir als Zeichen der Nähe Gottes an Knotenpunkten des Lebens. Dass ein Sakrament Zeichen der bleibenden Initiative Gottes vor allem menschlichen Handeln und trotz aller menschlichen Schwächen ist, ist besonders in der Taufe von Kindern erlebbar. Weitere Knotenpunkte auf dem Lebensweg wären die Erstkommunion und die Erfahrung im Umgang mit Schuldigwerden und Versöhnung. Die Feier des Mündigwerdens in der Firmung, die Feier der Krankensalbung, der Hochzeit und der Priesterweihe sind weitere Knotenpunkte.

In St. Martinus gab es in den vergangenen Jahren auffallend viele junge Männer, die sich zu Priestern weihen ließen. Bei allem Wert menschlicher Qualifikationen – Gott qualifiziert für solche Dienste. Darum gibt es auch das Sakrament der Weihe. Sakramente wollen Menschen verwandeln, so dass sie angstfreier, dankbarer, versöhnter, gesegneter leben können. Und umgekehrt: Was uns im Leben wertvoll ist oder auch traurig macht, was wir für Liebe und für den Tod, für Gemeinschaft und Wandlung brauchen, müssen wir ausdrücken. Dazu brauchen wir symbolische Handlungen und verdichtete Erfahrungen, die uns mehr erfahren lassen, als wir selbst machen können. Christinnen und Christen achten das Leben. Sie deuten ihre Lebenserfahrungen aus christlicher Botschaft und haben Grund, an den vielen Knoten- und Wendepunkten des Lebens zu feiern. Dabei konzentrieren wir uns auf die sieben Sakramente. Das allerdings bedeutet nicht Einschränkung. Es geht darum, der Gegenwart Gottes im Leben auf die Spur zu kommen.

Leben und Glauben gehören insgesamt zusammen. Mit der Feier der Taufe fängt es an: Gesalbt und nicht angeschmiert