26.01.05
Vorhang auf für den "Bleckschaden!"
Plattdeutsches Theaterstück der Kolpingfamilie St. Martinus im Saale Stock


Wenn die Laienschauspieler der Hagener Kolpingfamilie im Januar/Februar eines jeden Jahres zu plattdeutschen Theateraufführungen im Saale Stock einladen, dann können sie gewiss sein, immer vor einem vollen Haus zu spielen.

So war es auch in diesem Jahr, in dem der Schwank "Bleckschaden" von Hans Gant in drei Akten zum Besten gegeben wurde. Die Menschen lechzen in diesen ernsten Zeiten geradezu nach harmloser Fröhlichkeit und Unterhaltung, wie sie in einem solchen Lustspiel mit seiner Situations-, Typen- und Charakterkomik gegeben ist.

In diesem Schwank gruppiert sich der gesamte Handlungsablauf um den originellen Bauern Therro Roggenkamp, der seiner Ehefrau Hilde einen Blechschaden am Auto verheimlichen will. Das gelingt ihm zunächst auch. Als Hilde dann hinter seinem Rücken mit dem demolierten Wagen fährt, verschlimmert sie durch ein Missgeschick den Blechschaden am Wagen. Auch sie verschweigt das gegenüber ihrem Mann, aber sie ist listiger und schlauer als er. Sie lässt den Wagen in einer Nacht - unbemerkt vom Ehemann - von Ludger Bloom, dem Besitzer einer Karosseriewerkstatt instand setzen. Als Therro wieder einmal seinen schadhaften Wagen in der Abgeschiedenheit der Garage betrachten will, traut er seinen Augen nicht. Der Wagen glänzt in Lack und Chrom, er sieht aus wie neu. Jetzt zweifelt er gar an seinem Verstand - doch für Therro kommt es noch schlimmer. Sein Sohn hat inzwischen mit einer flotten Tramperin angebändelt und deutet auf ernstere Absichten hin. Außerdem verdächtigt er, der Therro, seine Frau des Fremdgehens. Vom nächtlichen Monteur, dem Instandsetzer, weiß er aber nichts.

Bloß gut, dass Therro einen solchen guten Freund wie den Wirt Karl Glüsing hat, der als weiser Schalk alles glasklar durchschaut und - bevor es zur Eskalation kommt - beschwichtigen und beruhigen kann.

So wird zum Ende hin auch durch sein Wirken der Knoten durchgeschlagen und alles ins Reine gebracht. Die Eheleute Roggenkamp gestehen einander ihre Schuld und versöhnen sich. Alle ernsthaft Verliebten "bekommen sich" - und die Zuschauer sind höchst amüsiert und fröhlich, denn nun ist wieder alles in Butter.

Liesel Schönhoff hatte als Dramaturgin und Regisseurin alles gut im Griff. Die Freunde plattdeutschen Theaters freuen sich schon jetzt wieder auf die neue Spielzeit 2006!





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