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Worte und Texte

 

Niederlegung meines Weiheamtes

 

Ich habe mein Weiheamt als Diakon niedergelegt.

Am Freitag, den 15. November habe ich diese Entscheidung Bischof Franz Josef Bode in einem Brief und in einem persönlichen Gespräch, mit meiner Frau an der Seite, mitgeteilt.

Bischof Bode hat meine Entscheidung angenommen, uns seinen Segen erteilt und mir mitgeteilt, dass er mich von meinem Weiheamt entpflichtet.

Am Montag, den 11. November habe ich diese Entscheidung im Vorfeld auch Pfarrer Hermann Hülsmann mitgeteilt.

Ich kann es mit meinem Gewissen und meinem persönlichen Glauben nicht mehr vereinbaren, ein Weiheamt zu bekleiden, Repräsentant des katholischen Klerus – der Leitungsstrukturen der katholischen Kirche – zu sein und dieses Amt authentisch und glaubwürdig auszuüben.

Es ist für mich mit meinem christlichen Glauben und mit meinem Gewissen nicht zu vereinbaren, dass ich auf Grund meines Geschlechtes, – dass ich allein, weil ich Mann bin –, taufen, in der Eucharistiefeier nach dem Evangelium die Frohe Botschaft verkündigen, beerdigen und den Ehesegen spenden darf.

Dies muss grundsätzlich beiden Geschlechtern möglich sein.

Es ist für mich mit meinem christlichen Glauben und mit meinem Gewissen nicht mehr zu vereinbaren, zu einem Kreis von Männern (Klerus) zu gehören, in dem es nur Männern erlaubt ist, Eucharistie zu feiern, die Beichte und die Lossprechung, sowie die Krankensalbung zu spenden.

Und ich kann und will es nicht akzeptieren, dass es allein geweihten Männern vorbehalten ist, in den Gremien, den Bischofskonferenzen und der Kurie die Kirche zu leiten und Glaubensinhalte zu bestimmen.

Ich kann mein Christsein nur glaubwürdig in Wort und Handlung leben, wenn ich dies nicht mehr im Weiheamt tue.

Ich habe den Glauben an einschneidende Veränderungen auf der Ebene des Weiheamtes verloren. Grundlegende systemische Veränderungen werden versprochen und nicht real auf der Entscheidungs- und Handlungsebene verwirklicht.

Das Ausmaß dieser Kirchenkrise reicht dazu anscheinend nicht aus. Die Zeit läuft uns und der Kirche, davon. Der männliche Klerus ist in sich und seinen Strukturen gebunden und gefesselt; zu wenig mit der Wirklichkeit der Menschen verbunden. Das Weiheamt in der heutigen Ausprägung entwertet Frauen und grenzt sie aus und widerspricht m.E. aktueller geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Erkenntnis.

Ich kann und will kein Vertreter dieser männlichen Engführung des Weiheamte mehr sein.

Ich schämte mich zu stark, dieses Weiheamt zu bekleiden. Es waren für mich keine „Gewänder des Heils“ (Jesaja 61,1-4; Lukas 4,18f); mehr. Ich ärgere mich zu stark darüber, im Weiheamt Teil dieser Strukturen und Machtverhältnisse zu sein und hoffe schon zu lange vergeblich, dass Versprechungen in die Tat umgesetzt werden!

Ich möchte meinen christlichen Glauben mit meinen christlichen Schwestern und Brüdern auf Augenhöhe leben und mit ihnen solidarisch sein. Ich möchte in kraftvollem Aufbruch aus ganzem Herzen neue Wege in unserer Gemeinde und in unserer Kirche entwickeln, in die Weite gehe; kraftvoll „wie ein Baum gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt.“ (Psalm 1, Motiv meiner Weihe-Stola)

 

Hagen, den 16.11.2019;

Klaus Schlautmann-Haunhorst

 

 


 

 

Geistliches Wort im Hagener Marktboten
September 2019

 

Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.“ Die Berufung der ersten Jünger.

Dieser Satz ist dem 5. Kapitel des Lukas Evangeliums des Neuen Testaments entnommen:

„Als Jesus am Ufer des Sees Genezareth stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. … Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;

Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.“

Mit diesem Auftrag werden die ersten Jünger von Jesus ausgesandt. Jesus fordert von den ersten Jüngern, die Fähigkeit, sich zu überwinden und eine vollkommene innere Wende zu vollziehen, sich neu auszurichten. Er sendet die Jünger aus,“ Menschen zu fischen“, sie zu begeistern und für seine gute Botschaft zu gewinnen. Wie sieht die Bilanz unserem Bistum aus?

Die Zahl der Frauen und Männer, die aus der Kirche austreten und der Kirche den Rücken kehren steigt! Die Zahl der jungen Männer, die sich für das Priesteramt bewerben und geweiht werden, sinkt. Die „Netze“ bleiben leer; trotz aller Anstrengung und Arbeit, trotz allen Fachwissens und aller Kompetenzteams.

Die Kirche verliert weltweit und auch in unserem Bistum an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft.

Was würde Jesus den Jüngern, den Männern in Leitungsverantwortung in unserem Bistum heute sagen?

Meiner Überzeugung nach ist - wie im Evangelium – eine grundsätzliche, qualitative Wende erforderlich, die eine furchtlose, mutige Entscheidung auf Leitungsebene in Rom und in unserem Bistum erfordert, die die Herzen der Gläubigen wirklich erreicht, sie befreit und neue Energie freisetzt!

  • Frauen sind gleichwertig und müssen gleichberechtigt dazu gehören und teilhaben!
  • Laien, sind nicht Katholiken, Christen zweiter Klasse. Sie müssen ernst genommen und gleichberechtigt an Entscheidungen teilhaben!
  • Kirchliche Macht- und Entscheidungsstrukturen müssen tiefgreifend verändert werden!

Für mich bedeutet dies, Frauen den Weg in alle Weiheämter zu öffnen, sie im Bistum gleichberechtigt und konsequent in alle Leitungsämter einzustellen und die glaubende Laien, gleichberechtigt zu beteiligen; d.h. Entmündigende Machtstrukturen aufzulösen.

Keine Versprechungen und Ankündigungen wie wir sie auch in unserem als fortschrittlich anerkannten Bistum immer wieder hören. Bischofskonferenz in Lingen, Bischofskonferenz in Fulda… Die katholische Kirche schrumpft sich nicht gesund. Wir sollten „nicht den Splitter im Auge des anderen“ suchen und „neuen Wein in alte Schläuche füllen“.

Jetzt ist die Zeit des Handelns. Kein Verschieben in die Zukunft. Kein Hoffen auf Beruhigung der Abstimmung mit den Füßen!

Ich wünsche dem Bischof, dem Generalvikar und seinem Leitungsteam hier in Osnabrück noch mehr Mut in der Entscheidung und im Handeln!

Die Angst vor der Kirchenspaltung ist kein guter Ratgeber. Angst ist nie ein guter Ratgeber.

Überlegt und diskutiert wird schon zu lange. Das zeigt mir der Brief des Papstes an die deutschen Bischöfe, und das wird voraussichtlich auch die Bischofskonferenz in Fulda in diesen Tagen wieder zeigen.

Dies ist mein inständiges Gebet: „Fürchtet euch nicht!“


Ihr / Euer Diakon mit Zivilberuf, Klaus Schlautmann-Haunhorst


2019 09 schlautmann haunhorst



 

 




 

24.03.2019 - 4. Fastensonntag - Nr. 12

In tiefster Berührung und Dankbarkeit  Ein Jahr zur Umkehr, zum Aufbruch

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, ich habe am vergangenen Wochenende in drei Hl. Messen ein Zeugnis, mein Zeugnis abgelegt, wie ich mir Strukturwandel in der Kirche vorstelle. Ich musste meinem Herzen folgen und meiner Überzeugung und meinem Glauben Ausdruck geben!

Ich bin zutiefst beeindruckt von Ihrer / Eurer Resonanz, dem Ausmaß der spontanen Zustimmung und Dankbarkeit für meine Worte. Tränen, feste Händedrücke, zutiefst ehrlich gemeinte Worte der Zustimmung und Bestätigung, ja sogar spontane Umarmungen. Zeichen und Worte wie: „Ich habe mich verstanden und gesehen gefühlt“. „Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen.“

Der Boden ist aufgebrochen! Wir sind aufgebrochen zu pflügen und zu düngen! (Lk 13; Evangelium des vergangenen Sonntags) Ich habe aus Ihren Reaktionen spüren dürfen, wie viel gute Kraft, Sehnsucht und Bereitschaft zum Aufbruch und Neuanfang in unserer Pfarreiengemeinschaft liegt; welch guter Samen in unserem Boden liegt! Es lohnt sich, diesen Samen zu düngen und zum Wachsen zu bringen!

Wir, 31 Vertreter der Pfarrgemeinderäte unserer Pfarreiengemeinschaft, engagierte Gemeindemitglieder, Schwester Peregrina, meine Frau und ich sind mit Transparenten zur Bischofskonferenz in Lingen aufgebrochen, um Position zu beziehen und „Flagge zu zeigen.“ Wir waren bei der Übergabe der 30 000 Postkarten und Unterschriften der KFD—Aktion „Macht Licht an“ dabei. Ein sehr ausdrucksstarkes Zeichen! Ein neuer, kreativer Schritt aus unserer Pfarreiengemeinschaft, der von den Pfarrgemeinderäten initiiert wurde! Danke! Unser Bischof hat diese Aktion wohlwollend wahrgenommen und  gute Worte direkt vor Ort gefunden. Ich bin unserem Pfarrer und unserem Bischof sehr dankbar dafür, dass dies möglich war! Das war der Anfang. Ein erster guter Schritt des „Pflügens.“ Jetzt ist die Zeit weiterer mutiger Schritte unserer Pfarreiengemeinschaft und des  Bistums! Wir sind aufgerufen – ein Jahr lang –, engagiert, nachhaltig und kreativ, weitere Zeichen zu setzen und zu „düngen“, was gut und richtig ist. Wir müssen neue Zeichen und Formen finden, diese in gemeinsamen Besprechungen entwickeln und in Handlung umsetzen. So können wir unserem Bischof den Rücken stärken und unserer Kirche eine Zukunft geben!

Bitte, finden Sie Worte und setzen Sie weiterhin mutig, kreativ Zeichen!

     Ihr / Euer Klaus Schlautmann-Haunhorst, Diakon mit Zivilberuf!

 

 


 

24.03.2019 - 3. Fastensonntag - Nr. 11

Die Zeit der Umkehr: Ein Jahr zum Pflügen und zum Düngen (Lk 13)

Die Katholische Kirche ist durch die Missbrauchsskandale in einer existentiellen Glaubwürdigkeitskrise. Das Vertrauen in die Kirchenleitung, deren männlichen, geweihten Vertreter und das gesamte System Kirche geht „gegen Null.“  Diese Erschütterung geht mir und anderen geweihten und nicht geweihten Glaubenden und Kirchenmitgliedern bis ins Mark. Diese Krise stellt meines Erachtens die größte Herausforderung zu grundlegenden Veränderungen dar, in der wir als katholische Kirche je gesteckt haben.

Gibt es eine Überlebenschance? Es ist meines Erachtens nicht ausreichend, „den Kopf einzuziehen“ und sich schamhaft weg zu ducken, zu erstarren oder zu verstummen! Diese Reaktionsmuster sind kraftlos und resignativ. Es reicht nicht, bei Fragen und Absichtserklärungen stehen zu bleiben. Wie kann ein Überleben, eine Heilung gelingen? Wie muss Umkehr aussehen?

Unser Bischof Bode,  macht mir Mut in dieser Krise! Er hat öffentlich eigene Fehler benannt und für das Versagen und die Schuld der Kirche Verantwortung übernommen. Er spricht das aus, was ihn bewegt, was ansteht. Seine  freie, offene und ehrliche Rede ist für mich ein Zeichen von Glaubwürdigkeit und Mut von Persönlichkeiten in Institutionen. Er ist für mich und andere Modell.  Die Zeiten von kirchlicher Doppelmoral und „Schein-Heiligkeit der Würdenträger“ sollten ein für alle Mal vorbei sein!

Bischof Bode, die Vertreter des Bistums, seine Mitarbeiter, Herr Domkapitular Beckwermert, und Herr Justitiar Wiemker waren für mich in den vergangenen Monaten in unseren Begegnungen hier in unserer Pfarreiengemeinschaft überzeugende Vertreter für Verantwortungsübernahme, offene Rede und Transparenz. Sie stellten offen die zentralen, strukturellen Fragen nach der Zulassung von Frauen zum Weiheamt und der Abschaffung des Pflichtzölibats. Um Glaubwürdigkeit zurück zu erlangen müssen jetzt den Worten  „not-wendig“ Taten folgenWir sind es den Betroffenen schuldig (Solidarität). Ohne zeitnahes Handeln wäre der dann eintretende Vertrauensverlust m. E. uneinholbar!

Wir haben zu Beginn der Bischofskonferenz in Lingen „Flagge gezeigt“, um unsere Forderungen auszudrücken, Druck zu machen und unserem Bischof den Rücken zu stärken. Papst Franziskus hat den Bischöfen größere Autonomie und Entscheidungsfreiheit zugesagt. Jetzt ist die Zeit eines mutigen, eigenen Weges für das Bistums Osnabrück!    

Ihr / Euer Klaus Schlautmann-Haunhorst, geweihter Diakon mit Zivilberuf!

 


 

„ Ich bin da!“

 „Präsenz“, ein zentraler Begriff in der heutigen Pädagogik, Psychologie und Kommunikationswissenschaft. Im Fernsehen und in den Medien und Fernsehshows wird häufig von „Medien- oder Bühnenpräsenz“ gesprochen. Personen mit großer Präsenz erfahren allgemein, auch am Arbeitsplatz große Achtung und  Wertschätzung. Die Erziehungswissenschaft fordert von Eltern, Erziehern, Sozialarbeitern und Lehrern hohe Präsenz; gerade in Situationen von Grenz- und Regelüberschreitungen, in Situationen von Grenzverlust, Sucht, Gewalt und sozialen Konflikten. Es werden Schulungen und Trainings vielfältiger Art zur Entwicklung und Stärkung der Präsenz angeboten; auch in der Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Personen mit Leitungsaufgaben.
Ziel ist es auch, Kindern, Jugendlichen und Menschen mit fehlender oder mangelnder Orientierung ein Gegenüber zu bieten und das Gefühl, in ihrem Denken und Handeln ernst genommen zu werden, ihnen ein Gespür für Recht und Unrecht zu vermitteln.Es geht darum, nicht weg zu sehen, sondern hin zu schauen, nicht die Ohren zu verschließen, sondern hin zu hören und Stellung zu beziehen; nicht passiv zu bleiben sondern aktiv zu werden und zu handeln.


Die Lesungen und das Evangelium des heutigen Sonntags fordern uns, jede Christin und jeden Christen, entschieden dazu auf.
Sie bieten ein Modell für Begegnung, soziale Präsenz und Auseinandersetzung; auch in unseren christlichen Gemeinden und Gemeinschaften.

Der Name unseres -christlichen- Gottes: „ICH BIN DER; ICH BIN DA“ ist das Programm christlichen Lebens, unsere Sicherheit und unser Auftrag. In den Gottesdiensten dieses Wochenendes lade ich Sie ein, diesen Gedanken zu folgen, sich stärken zu lassen und auf Ihren Lebensalltag zu übertragen.

Mit herzlichen Grüßen,
Klaus Schlautmann-Haunhorst,
Diakon mit Zivilberuf.

 


 

 

Urlaub: Frei sein „für…!“

Das Wort „Urlaub“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet seiner Herkunft nach: „Erlaubnis“. Ich darf mir, Sie dürfen sich im Urlaub etwas erlauben! Nicht „frei sein von…“, sondern „frei sein für…“

Ich lade Sie ein, meinen Gedanken als Urlaubseinstimmung zu folgen und sie, wenn Sie wollen, mit in den Urlaub zu nehmen.

Woran erkennen Sie, dass Sie Urlaub haben; dass Sie sich erholt haben?

Woran erkennen Sie, dass Sie Gott begegnet sind?

Hat das Eine etwas mit dem Anderen zu tun? Wollen Sie, dass

Urlaubszeit und Begegnung mit dem Göttlichen Geist etwas miteinander zu tun haben? Wollen Sie in diesem Urlaub beides miteinander in Verbindung bringen?

Es geht! Wenn Sie sich dazu entscheiden. Wenn Sie es sich erlauben!

Sie können diesen Urlaub, diese Ferien, Ihre Erholung in Verbindung mit Gott bringen. Sicher haben Sie sich den Urlaub verdient. Sicher habt Ihr Euch die Ferien verdient. Sie können sich vornehmen, ja erlauben, die darin enthaltenen schönen, erholsamen Erfahrungen und Begegnungen als Gotteserfahrung zu sehen, als Ausdruck der Nähe und Gegenwart

Gottes: Begegnungen mit netten Menschen; Gemeinschaftserfahrungen; die schöne Landschaft; singende Vögel und andere Naturerfahrungen; den Sonnenschein; die Freude an spielenden Kindern; die Zeit, die Sie sonst nicht haben; für Hobbies, Gespräche und Muße…

Erlauben Sie es sich am Abend vor dem Einschlafen, in besonders schönen Situationen oder zu fest gelegten Zeiten und Tagesabschnitten: Zeiten für Dank an das Göttliche „DU“.

Erlauben Sie sich diese Übung auch in der Familie mit Ihren Kindern  oder mit Freunden. Dies ist vielleicht eine neue Sichtweise und Übung. Sie stärkt aber den Wert der Erfahrung, die Beziehung zu Gott und den persönlichen Glauben. Sie können es sich täglich erlauben, jeden neuen Urlaubstag, die darin enthaltenen Erfahrungen als Begegnung mit dem Geist Gottes zu verstehen. Eine Übung, die Ihren Urlaub bereichern wird: Erlauben Sie sich einen Urlaub mit Gott an der Seite, einen Urlaub in Beziehung zu Gott. Eine Übung auch für die Zeit danach und nicht nur für die Urlaubszeit. Sprechen Sie miteinander über diese Erfahrungen mit meinem Vorschlag. Beziehungen, auch die zu Gott, wollen gepflegt sein. In diesem Sinne, einen gesegneten Urlaub mit Gott an Ihrer Seite

Ihr Klaus Schlautmann-Haunhorst, Diakon mit Zivilberuf.

 


 

 

Aufwachen! Vorsicht: Ansteckungsgefahr!

„Eine Kirche, die nicht aus sich selbst herausgeht, erkrankt in der stickigen Luft ihrer Enge!“ „Wir müssen wachsen im freien Austausch der Meinungen“. „Wir sind eine Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens, des Mit-Leidens“ vergessen hat: die Globalisierung der Gleichgültigkeit hat uns die Fähigkeit zu weinen genommen!“ Worte des Bischofs von Rom, des  Papstes Franziskus
Papst Franziskus ermutigt und fordert Laien, Geistliche und hohe kirchliche Amtsträger auf, aus sich heraus zu gehen; auch auf die Gefahr hin, Fehler zu machen. Papst Franziskus steht meines Erachtens in Wort und Tat für Geradlinigkeit, Glaubwürdigkeit, Risikobereitschaft, Konfrontationsbereitschaft, entschiedenes Auftreten gegen Ausgrenzung, Ausbeutung und Ungleichheit aus der Kraft der Liebe und der Wurzel unseres christlichen Glaubens.
Deinen eigenen Weg, wünsche ich dir,
auf dem du zu dir stehen und unterwegs bleiben kannst
zu dem Ziel, das du in dir spürst.
Auf dem du deine eigenen und dir gemäßen Fortschritte machst,
dich entwickelst durch kleinere und größere Erfolge.
Übernimm keine dir fremden Konzepte
und lass dich nicht zu etwas drängen,
das dir nicht entspricht.
Geh lieber Schritt für Schritt dorthin,
woher du dich gerufen fühlst,
denen entgegen, die dir aufrichtig begegnen.
Habe den Mut auch über dich hinauszugehen
und deinen Horizont dem Ungewissen zu öffnen.
Nicht deine Herkunft prägt deinen Weg, sondern dein Ziel.    
Thomas Romanus

Was müsste geschehen, damit hier in Hagen, in unserer Pfarreiengemeinschaft , in mir und Ihnen eine heilsame Unruhe nach vorn entsteht? Woran würden wir dies erkennen?
Herzlich grüßt Ihr/Euer   

Klaus Schlautmann-Haunhorst /Diakon mit Zivilberuf


 

       „ Denn Gott hat uns nicht den Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
(2 Tim 2,7 )

„ Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. „ (Lk 17,6)
Liebe Gemeinde,
ich glaube, diese ermutigenden Sätze der Frohen Botschaft hat auch Papst Franziskus verinnerlicht. Papst Franziskus möchte Kräfte, Glaubenskräfte, sammeln und freisetzen. Er möchte uns ermutigen, neue Wege zu gehen und aufzubrechen. Er lebt mir und allen Christen diesen Weg vor; im Zentrum des Vatikan und über dessen Grenzen hinaus. In seinem letzten Interview äußert sich Papst Franziskus auch zur Rolle der Frauen in der Kirche. Er fordert, dass
 „die Räume der einschneidenden weiblichen Präsenz in der Kirche ... weiter werden.“ „Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die Herausforderung heute ist: reflektieren über den spezifischen Platz der Frau gerade auch dort, wo in den verschiedenen Bereichen der Kirche Autorität ausgeübt wird.““
Was denken Frauen hier in Hagen, in unserem Pfarreienverbund, wenn sie diese Worte hören? Was bewegt sie? Mich interessiert dies sehr. Bitte, teilen Sie sich mit, sprechen sie darüber, machen Sie sich auf den Weg der Erneuerung! Wie sieht er aus?
Wir sind aufgefordert, die Worte des Papstes ernst zu nehmen; sie nicht nur zu hören und dann wieder zu vergessen und abzuwarten, was er wohl noch Schönes sagen wird. Er fordert uns auf, von dieser Frohen Botschaft zu erzählen, darüber mit einander zu sprechen, sie in unseren Lebens- und Gemeindealltag zu übersetzen und auf neue Art und Weise zu handeln; auch hier in unserem Pfarreienverbund.
In den Gottesdiensten dieses Wochenendes in St. Martinus mehr davon...
Ich glaube, die Zeit ist reif. Unser Papst, unsere Kirche, braucht Resonanz in Worten, kraftvollen und sichtbaren Zeichen und Taten!
       Herzlich grüßt Ihr/Euer  
Klaus Schlautmann-Haunhorst / Diakon mit Zivilberuf


 

Texte zurm Advent

Vielleicht geht dir
in der Mitte der Nacht ein Licht auf

vielleicht hörst du unverhofft
eine neue Botschaft

vielleicht ahnst du plötzlich
dass Frieden auf Erden denkbar ist

vielleicht erfährst du schmerzhaft
dass du Altes zurücklassen musst

vielleicht spürst du
dass sich etwas verändern wird

vielleicht wirst du aufgefordert
aufzustehen und aufzubrechen

schweige und höre
sammle Kräfte und brich auf
damit du den Ort findest
wo neues Leben möglich ist.

   Max Feigenwinter



Wenn du zum Tor
des Lebens gelangen willst,
musst du aufbrechen, einen Weg suchen,
der auf keiner Karte verzeichnet
und in keinem Buch beschrieben ist.
Dein Fuß wird an Steine stoßen,
die Sonne wird brennen
und dich durstig machen,
deine Beine werden schwer werden.
Die Last der Jahre
wird dich niederdrücken.
Aber irgendwann wirst du beginnen,
diesen Weg zu lieben.
Weil du erkennst, dass es dein Weg ist.

Du wirst straucheln und fallen,
aber die Kraft haben, wieder aufzustehn.

Du wirst Umwege und Irrwege gehen,
aber dem Ziel näherkommen.

Alles kommt darauf an,
den ersten Schritt zu wagen.
Denn mit dem ersten Schritt
gehst du durch das Tor.

Wolfgang Poeplaus

 




Zu den alltäglichsten unseres alltäglichen Alltages gehört das Gehen.

Man denkt nur daran, wenn man nicht mehr gehen kann, sondern eingesperrt oder gelähmt ist.
Dann empfindet man das Gehenkönnen plötzlich als Gnade und als Wunder.

Wir sind nicht Pflanzen, die an eine ganz bestimmte vorgegebene Umwelt gebunden sind, wir suchen selbst unsere Umwelt auf, wir verändern sie, wir wählen und gehen.

Wir erleben uns im Wandeln als die sich selbst Wandelnden, als die Suchenden, die erst noch ankommen müssen.

Wir erfahren, dass wir die Wanderer zu einem Ziel, aber nicht die ins bloße Leere Schweifenden sein wollen.

Wir gehen, wir müssen suchen.

Aber das Letzte und Eigentliche kommt uns entgegen, sucht uns, freilich nur, wenn wir gehen, wenn wir entgegengehen.
Und wenn wir gefunden haben werden, weil wir gefunden wurden, werden wir erfahren, dass unser Entgegengehen selbst schon getragen war (Gnade nennt man dieses Getragensein) von der Kraft der Bewegung, die auf uns zukommt, von der Bewegung Gottes zu uns.

                Karl Rahner

 

 

 

Zur Person

Ich wurde am 7. Mai 2006 von Bischof Franz-Josef Bode zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf für unsere Pfarrgemeinde St. Martinus geweiht.

Ich freue mich über die späte Berufung und die vielfältigen Möglichkeiten, meinen Glauben zu leben! Es stellt für mich eine besondere Herausforderung dar, das Amt des Diakons, den Zivilberuf und das Leben als Ehemann, Familienvater und Privatperson in Einklang zu bringen. Aus diesem Grunde habe ich meinen diakonalen Schwerpunkt auch, gemeinsam mit meiner Frau, im Bereich der Sterbe- und Trauerbegleitung gelegt. Ich wurde 1954 in Hamburg Barmbek geboren und bin dort auch dort aufgewachsen. Seit Juli 1979 bin ich mit meiner Frau, Beate Haunhorst, verheiratet. Wir haben 5 Kinder und vier Enkelkinder. Im Jahre 1984 zog ich mit meiner Familie nach Hagen.

Ich bin Psychologischer und Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut sowie Traumatherapeut und arbeite seit 1980 als Leitender Psychologe in einer Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychotherapie.

 

 

 

Sterbe- und Trauerseelsorge / Hospizverein



Logo HVH komprimiert

Im Jahre 2008 haben wir unter dem Dach des Hospizverein Osnabrück, die Hospizgruppe Hagen a.T.W. ausgebildet. Seitdem begleiten wir ambulant sterbende und trauernde Menschen jeden Alters sowie deren Familien. Im Mai 2012 haben wir den Hospizverein Hagen a.T.W. als eigenständigen, gemeinnützigen Verein gegründet. Die Hospizgruppe Hagen, die sich in Hospizgruppe Offene Hände umbenannt hat, setzt ihre Arbeit unverändert fort.

www.hospizverein-hagen-atw.de/



„Du bist nicht allein“ –
Neugegründeter Hospizverein Hagen stellte sich vor

Mit einem stimmungsvollen Abend feierte der Hospizverein Hagen a. T. W. am vergangenen Freitag seine Gründung und stellte sich erstmals der Öffentlichkeit vor. Mehr als 90 Gäste waren der Einladung ins Bürgerhaus in Natrup-Hagen zu Thema „Mitten im Leben“ und „Du bist nicht allein“ gefolgt. „Du bist nicht allein“, diese Botschaft, gefühlvoll und stimmgewaltig zugleich interpretiert von Sylvia Jenssen, sorgte bereits zu Beginn der Veranstaltung für Gänsehaut beim Publikum und zog sich wie ein roter Faden durch den weiteren Abend.

Menschen, die dem Tod nahe sind, nicht allein zu lassen, sei das wichtigste Anliegen des neu gegründeten Hospizvereins, so der erste Vorsitzende, Klaus Schlautmann-Haunhorst. Wie eine Sterbebegleitung verlaufen kann, stellten Beate Haunhorst, Leiterin der Hospizgruppe „Offene Hände“ und die anwesenden Sterbe- und Trauerbegleiterinnen und –begleiter der Gruppe an einigen Beispielen in eindrucksvoller Weise dar. Einem Sterbenden zuzuhören oder ihm einen wichtigen letzten Wunsch zu erfüllen, seien Trost gebende Gesten von hoher Bedeutung.

Aber nicht nur den Sterbenden, auch den Angehörigen stehen die Begleiterinnen und Begleiter bei. Sowohl in der Sterbephase als auch in der sich anschließenden Trauerzeit wollen sie „da-sein“, unterstützen und begleiten
Unterstützt werden sie durch den neuen Verein. Er will dafür sorgen, dass die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und –helfer gute Rahmenbedingungen für ihre Arbeit haben. Dazu gehören monatliche Gruppen-Treffen für Reflexion und Austausch, regelmäßige Gruppen- und Einzel-Supervision, sowie mehrmals jährlich Weiterbildungs-Wochenenden und –tage.

Das zentrale Anliegen des Vereins ist eine Veraänderung der Sterbe-, Trauer- und Bestat-tungskultur durch Begegnung, Information und offene Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben in unserer Gesellschaft; dies insbesondere durch die Verknüpfung von kulturellen Angeboten, Begegnung und Gespräch. Ein erster Schritt dazu war die Veranstaltung im Bürgerhaus.
Mal leise, mal laut, mal ernst, mal fröhlich, aber immer gut geleitet durch die Moderation von Josef Niehenke erlebten die Besucher einen eindrucksvollen Abend. Für das Rahmenprogramm sorgten neben Sylvia Jenssen (Gesang) und Matthias Puck (Keyboard) auch Michael Schön-hoff, der die Gäste am Schluss des Abends zum gemeinsamen Singen einlud.

Themenbezogene Bücher, ausgewählt von Doris Schönhoff (Buchhandlung Sedlmair), und der Verkauf von selbst gefertigten Karten von Lydia Herbermann zugunsten des Hospizvereins sorgten für weitere Anregungen. Bei einem wärmenden Glas Tee konnten sich die Gäste im Anschluss an das offizielle Programm über ihre Eindrücke austauschen. ( A.Loheider, K.Schlautmann-Haunhorst )

  • k640_2012-09-21 engel
  • k640_2012-09-21 personen
  • k640_2012-09-21 skulptur


Die Homepage der Hospizgruppe finden Sie unter http://www.hospizverein-hagen-atw.de/

 

Predigten

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Stimmen aus der Gemeinde

 

Winfried Karthaus
Am Buchenkamp 7
49170 Hagen aTW.

zum 29. September 2019

Offener Brief an meinen Freund,
Klaus Schlautmann-Haunhorst (ständiger Diakon mit Zivilberuf)



Lieber Klaus,

Dein „Geistliches Wort“ (HMB* vom 26.9.2019) zu den Themen Reformen, Zölibat, vor allem aber die Rolle der Frau in der kath. Kirche habe ich aufmerksam gelesen. Es drängt mich zu einer Stellungnahme.

Ganz kurz zu mir:

· Kritischer Katholik (der beides auch bleiben möchte)
· Mit glaubensbedingten und -bezogenen Wunden an Seele und Geist
· Der Kirche zeitweilig entfremdet
· Seit einiger Zeit auf dem (mühsamen) Weg der Versöhnung.

(Du kennst mich und weißt das alles, aber es ist ein offener Brief)

Du forderst auf, mutig zu sein, sich nicht zu fürchten davor, als Laie seine Meinung zu sagen und Forderungen an die Leitungsebene zu stellen. Dem kann ich nur zustimmen. Aber: warum braucht es dazu Mut, warum kommt Furcht auf?

Eine der Kernaufgaben unserer Kirche ist die Verkündung der „Frohen Botschaft“. Ist es ein Zeichen gelebter froher Botschaft, wenn ein gläubiger Christ erst Furcht überwinden, Mut sammeln muss, ehe er seine Meinung frei äußert?

Vor längere Zeit habe ich einen jungen Kaplan gefragt, ob in seinem Alterskreis über das Zölibat diskutiert wird. Antwort: das traut sich keiner, weil er sofort als jemand angesehen wird, der damit ein Problem hat.

Wenn solches Denken in klerikalen Runden auch heute noch vorherrscht, dann besteht meine Furcht (besser: Befürchtung) darin, dass Du anecken wirst, Wunden davonträgst und Undank erntest. Aber: Du bist auf dem richtigen Weg – und Du bist nicht allein!

Wer bei den brennenden Themen immer als erstes zu den Kirchenrechtsbüchern greift, mag zwar belesen sein, klug ist er nicht. Wer den offenen Aufruf zu durchgreifenden Reformen in die Nähe von Irrlehre rückt, hat den Sinn der frohen Botschaft nicht verstanden. Dirigismus von oben, Macht durch Verbreiten von Angst ausüben, all das ist vorbei und die immer wieder zu hörende These: „Die Kirche muss in Jahrtausenden denken und hat bis heute noch jede Kriese überlebt.“ ist im Kern nichts anderes, als den Fragen der Zeit auszuweichen.

Du wendest Dich gegen die These vom „Gesundschrumpfen“. Dem kann ich nur beipflichten. Das Denkmodell „Gesundschrumpfen“ setzt zwei Elemente voraus:

· Ein krankes, das weg zu schrumpfen hat
· Und ein gesundes, das dann (angeblich) aufblühen kann.

Dazu zwei Fragen an die Verfechter dieser These:

1. Wer soll darüber befinden, wer und was krank ist und wer und was zum Gesunden zählt?
2. Wer sagt eigentlich, dass Schrumpfen gesund ist? Es kann genauso gut ein Krankschrumpfen geben.

Mein Eindruck ist, die These vom „Gesundschrumpfen“ verbrämt und vernebelt nur die Ausgrenzung von Kritikern und Unbequemen.

Noch ein biblischer Gedanke zum Schluss (Lukas 15,7): Im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder . . . , als über 99 Gerechte . . .!

Ausgrenzung, Gesundschrumpfen, nein; Sammeln, Menschen ansprechen, zum mutigen Mitmachen ermuntern, ja!

Das ist frohe Botschaft!

 

Dein Freund Winfried

 

* Hagener Marktbote

 

 


 

 

 „Ein Jahr des Pflügens und des Düngens“ (24. März 2019)

 

Lieber Klaus Schlautmann-Haunhorst,

mit deiner Predigt am 24.03.2019 hast du uns aus dem Herzen gesprochen. Mit dieser Mail möchten wir dir – und allen anderen – Mut machen, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen und Menschen zu begeistern.

Zur Verdeutlichung:

 - Reformen in der Gemeinschaft gelingen nur aus der Gemeinschaft heraus, nicht von außen. Die Bereitschaft und die Erkenntnis der Notwendigkeit von Reformen sind Voraussetzung.

 - Die Gemeinschaft (katholische Kirche) ist Teil der großen Gemeinschaft der Staaten und unterliegt den allgemeinen Regeln (Strafermittlung und Strafverfolgung). Der Verdacht einer Straftat führt zu Ermittlungen der staatlichen Behörden. Es gilt uneingeschränkt die Unschuldsvermutung (Niemand ist schuldig solange er nicht rechtskräftig verurteilt ist).

- Frauen und Männer sind nicht nur vor dem Gesetz sondern noch mehr vor Gott gleich. Es ist allen Menschen grundsätzlich möglich, Ämter auszuüben, unabhängig vom Geschlecht oder anderen Faktoren.

- Der Mensch ist frei in der Wahl seiner Lebensform. Ob er eine Partnerschaft eingeht oder nicht, ist seine freie Entscheidung.

- Die tragende Kraft der Kirche sind ihre Mitglieder. Sie machen die Kirche aus. Mitglied ist der Papst, der Bischof, der Pastor genauso wie „Ruth“ und „Knut“. Sie üben unterschiedliche Funktionen aus und sind an unterschiedlichen Stellen tätig. Ob im Gebet, in der Kirchenverwaltung oder der Glaubenslehre. Dieses kann in einer Glaubensgemeinschaft nur mit demokratischen Mitteln gelebt werden.

Wir hoffen, dass unser Impuls die Diskussion stärkt.

Doris und Werner Lukas-Nülle

 


 

12.04.2019

Lieber Klaus!

Gestern abend noch habe ich mir Deine Predigt angehört: Sehr, sehr gut!

Es tut gut, dass es Menschen gibt wie Dich, die jetzt an verantwortlicher Stelle inhaltlich, fachlich und menschlich Position beziehen und deutlich machen, dass es mit der Amtskirche nicht einfach so weitergehen kann wie bisher, sondern dass eine deutliche Wandlung und Zäsur erfolgen muss in den - wie ich es nenne - "Gefälle-Strukturen" (z.B. zwischen "Hochwürden" und "Tiefwürden", zwischen Mann und Frau, zwischen kirchlich engagierten Profis und Laien usw.)!!

Respekt! Dazu leistest Du einen enorm wichtigen Beitrag!!!

Herzliche Grüße, Ulrich Tobergte.

 


 

Leserbrief


Die Kirche und der Heilige Geist

Aus Anlass der Deutschen Bischofskonferenz in Lingen hat Bischof Dr. Franz-Josef Bode ein Gebet zum Heiligen Geist aus der Zeit um 950 aktualisiert und neu verfasst. Das war sicher kein großer Aufwand, denn viel hat sich seitdem in der Katholischen Kirche ja nicht verändert.

Aber wie hat der Heilige Geist darauf reagiert? 
Hätten die Bischöfe aufmerksam hingehört, hätten sie vielleicht folgende Antwort bekommen:

„Hochwürdige Herren Bischöfe, ihr bittet mich ständig um Beistand und macht es mir gleichzeitig sehr schwer euch zu helfen. Ihr glaubt mit der Weihe ein Monopol auf alle meine Gaben erworben zu haben. Ihr glaubt, ihr wisst alles. Und ihr glaubt ihr wisst alles besser als ich. Ich brauche keinen Vormund!
Ihr beklagt euch, dass ich zu wenig Priester berufe. Ich hätte da wohl einige sehr fähige und engagierte Frauen, die ich gerne berufen würde. Aber ihr wollt ja keine Frauen. Damit reduziert sich der Kreis der Kandidaten schon um die Hälfte. Ich wüsste auch viele Männer, die gut geeignet wären. Aber die sind verheiratet oder wollen gerne heiraten. Die wollt ihr auch nicht. Da bleibt nur eine kleine Auswahl übrig. Darunter sind noch ein paar Pädophile – die will ich nicht.

Was kann ich tun, damit ihr die Zeichen der Zeit endlich versteht? Soll ich in Gestalt einer Taube auf den Vatikan und eure Bischofspaläste herab kommen? Ich bin sicher, ihr würdet Netze darüber spannen, damit die Kirche nicht beschmutzt wird.
Soll ich in Feuerzungen über euren Häuptern schweben? Die Feuermelder würden Alarm schlagen und das Feuer wäre schnell gelöscht. 
Eine Idee hab‘ ich noch. Feuer wäre schon gut, aber nicht von oben, sondern es muss von unten kommen. Ich rufe alle Gläubigen auf, den Verantwortlichen in der Kirche ordentlich Feuer unter den Heiligen Stühlen zu machen.“

Hubert Wellmann