Die Kolpingsfamilie Gellenbeck feierte am letzten Sonntag ihr 75-jähriges Vereinsjubiläum (*22.08.1948), welch ein Tag, welch ein Wochenende. Viele sind gekommen aus nah und fern, Bannerabordnungen aus dem Bezirk Iburg und aus den benachbarten Kolpingsfamilien, Vereine und Verbände aus der Pfarreiengemeinschaft, Gäste und Freunde, eingebunden in das Sommerfest im Gellenbecker Park im Lichte von Mariä Himmelfahrt Gellebeck. Mehr geht nicht! Alle die sich vor und hinter den „Kulissen“ eingebracht haben, sei ausdrücklich DANKE gesagt. Ein besonderer Dank ergeht an die Kath. Jugend Gellenbeck, die sich nicht nur an diesem Tag, sondern Jahr für Jahr uns bei unseren Aktivitäten unterstützen.
DANKE! Gut, das in unserer Pfarreiengemeinschaft das aktuelle Leitwort des Kolpingwerkes stets praktiziert wird: „ZUSAMMEN SIND WIR KOLPING!“
Werner Obermeyer, Teamsprecher KFG
Vorab-Beitrag
Damit Adolph Kolpings Ideen weiterleben
Die Kolpingsfamilie Gellenbeck feiert ihr Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen
98 Männer über 18 Jahre waren es, die vor 75 Jahren die Kolpingsfamilie Gellenbeck gründeten. Damals durften noch keine Frauen in den katholischen Sozialverband eintreten. Das ist heute anders, denn seit den 1960er-Jahren dürfen auch Frauen in den Kolping eintreten. Und überhaupt sind die Kolpingsfamilien für alle offen. „Für alle Geschlechter, alle Altersklassen, alle Nationen und alle Religionen“, betont Werner Obermeyer, Teamsprecher der Gellenbecker Kolpingsfamilie. Am Sonntag, 20. August, feiert die Kolpingsfamilie ihr Jubiläum. Der Tag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festhochamt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Gellenbeck, das der Diözesanpräses Reinhard Molitor hält. Als Gäste dabei sind Bannerabordnungen Hagener Vereine und Verbände sowie von Kolpingsfamilien aus dem Bezirk Iburg und benachbarten Kolpingsfamilien. Anschließend geht es mit einem Frühschoppen und Pfannkuchenessen auf dem Kirchparkplatz weiter.
Ähnlich verlief der Gründungstag am 22. August 1948. Auch am damaligen Sonntag wurde schon um 07.00 Uhr ein Hochamt mit dem Diözesanpräses gehalten. Anders als heute war, dass das Banner der Kolpingsfamilie geweiht wurde. Nachmittags nach der Festandacht trafen sich die Männer im Saal Herkenhoff, dem späteren Matzkens, gegenüber der Kirche, wo 98 neue Mitglieder ihr Treugelöbnis des Kolpingwerkes ablegten. Die Gastwirtschaft war lange der Treffpunkt der Gellenbecker Kolpingsfamilie. Vor einigen Jahren zogen sie dann um ins Gustav-Görsmann-Haus (GGH). Das wird bekanntermaßen derzeit neu gebaut. Bis zu seiner Fertigstellung sind die Kolpinger vorübergehend in den Kindergarten St. Marien umgesiedelt – und sammeln Geld für den Neubau des GGH. 900.000 Kronkorken kamen im letzten Jahr in der grünen Sammelstelle gegenüber der GGH-Baustelle zusammen. Dadurch konnte die Kolpingsfamilie auf dem Pfarrfest der Katholischen Jugend Gellenbeck einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro an Pfarrer Hermann Hülsmann überreichen.„Sammelhelden“ nennt Werner Obermeyer die Kolpings-familie auch gern. Denn das ist eine ihrer Hauptaktivitäten. Im Frühjahr und Herbst sammeln sie Gebrauchtkleider, auch Schuh-, Briefmarken- und Brillensammlungen gehören zum Engagement. Die Erlöse spenden sie grundsätzlich für gemeindliche Projekte oder Projekte des Kolpingwerkes. So wird es auch in diesem Jahr sein.
Die Kolpinger knüpfen damit an die Ideen ihres Gründervaters Adolph Kolping an. Er war der Wegbereiter für eine katholische Sozialbewegung, das Kolpingwerk, das in mehr als 60 Ländern vertreten ist. Der 1813 geborene Adolph Kolping absolvierte zunächst eine Lehre zum Schuhmacher und übte diesen Beruf zehn Jahre lang aus. Auf seiner Wanderschaft lernte er das Elend der Handwerksgesellen aus. Kolping studierte schließlich noch und wurde Priester. Mit 32 Jahren trat er seine erste Stelle als Kaplan an. In dieser Zeit entwickelte er die Idee, Gesellenvereine zu gründen und jungen Handwerken eine Zufluchtsstätte zu geben. Als Domvikar in Köln setzte er dieses Vorhaben schließlich um. Das Kolpingwerk war geboren. Heute plagen die Gellenbecker Kolpinger wie viele Vereine und Verbände Nachwuchssorgen. 130 Mitglieder haben sie. Um junge Familien zu gewinnen, bieten sie Aktivitäten an, die auch für NichtMitglieder offen sind. So haben die Kolpinger anlässlich ihres Jubiläums in diesem Jahr eine Fahrt nach Loket unternommen, in eine tschechische Stadt, deren historische Altstadt unter Denkmalschutz steht und die auch als Böhmisches Rothenburg bezeichnet wird.
Im Herbst steht außerdem eine dreitägige Fahrradtour zum Kolping-Bildungshaus in Salzbergen an. Einmal im Jahr bietet der Gellenbecker Kolping außerdem einen Ausflug zu einer Aufführung der Waldbühne Ahmsen an. Werner Obermeyer feiert im kommenden Jahr sein eigenes Jubiläum. Im Januar 1974 trat er als Teenager dem Kolping bei. Seine Begeisterung ist seitdem nicht abgeflaut, im Gegenteil. Als er 2015 das Musical „Kolpings Traum“ sah, riss ihn die Darstellung von Adolph Kolpings Leben und Ideen so mit, dass er beschloss, sich wieder stärker im Kolpingwerk zu engagieren. Seitdem ist der inzwischen pensionierte Polizeibeamte Sprecher des Leitungsteams der Kolpingsfamilie Gellenbeck.
(aus: Hagener Marktbote vom 17.08.2023)
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